Ins Leben gerufen wurde der weltweite Aktionstag von der Internationalen Arbeitsorganisation im Jahr 2003. Dieser offizielle UNO-Aktionstag steht seither zum Gedenken an alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die während ihrer Arbeit erkrankt, verletzt oder sogar getötet worden sind. Den großen Rahmen bildet am Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz die Förderung sicherer und gesunder Arbeitsplätze weltweit.
Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz 2022
Jedes Jahr am 28. April wird an diesem Aktionstag seit nun knapp 20 Jahren zu mehr Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz aufgerufen. Dabei hat der Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz eine durchaus längere Geschichte, die aus dem kanadischen Workers‘ Memorial Day von 1984 entstanden ist. Aus Nordamerika heraus begann der Workers‘ Memorial Day sich auch international zu verbreiten, bis er schließlich auch 1996 vom Internationalen Gewerkschaftsbund Anerkennung fand. Erst 2001 erfolgte dann die Einführung des „Arbeitergedenktages“ durch die Internationale Arbeitsorganisation (IAO), der dann wiederum seit dem 23. April 2003 durch die Vereinten Nationen offiziell als internationaler Aktionstag einen Platz im Kalender gefunden hatte.
Wir von ecoprotec möchten den diesjährigen Welttag für Arbeitssicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz nutzen, um die Gefahren psychischer Belastungen am Arbeitsplatz anzusprechen und um Sie für das Thema zu sensibilisieren. Denn gerade die letzten beiden Jahre der Corona-Pandemie haben unseren Arbeitsalltag ziemlich durchgerüttelt.
Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz heute aktueller denn je
Die vergangenen zwei Jahre der Corona-Pandemie haben in unserer Arbeitswelt ihre Spuren hinterlassen. Sowohl Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber als auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitsnehmer sehen sich mit immer neuen Situationen konfrontiert. Die Einführung und schließlich der Wegfall der Homeoffice-Pflicht, die Erfassung des 3G-Status am Arbeitsplatz, die fortschreitende Digitalisierung von Arbeitsprozessen oder die gesetzliche Impfpflicht gegen das COVID-19-Virus im Gesundheitswesen waren und sind Themen, die uns alle während der Corona-Pandemie beschäftigten.
Wie eine Studie mit einer Umfrage mit mehr als 12.000 Mitarbeitenden, Vorgesetzten und Vorstandsmitgliedern aus 11 Ländern von Workplace Intelligence und Oracle zeigt, war das Jahr 2020 für die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das stressigste ihres bisherigen Arbeitslebens. Die Verlagerung der Arbeitszeit ins Homeoffice ließ die Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben verschwimmen. Neben der allgemein unsicheren Situation kam für viele berufstätige Eltern noch ein erhöhter Betreuungsaufwand der eigenen Kinder aufgrund von Homeschooling, Quarantäne oder vorübergehenden KiTa-Schließungen hinzu. So gaben in dieser Studie knapp 80 % der Befragten an, dass die Pandemie ihre psychische Gesundheit negativ beeinflusst habe. Die häufigsten Folgen dieser Belastung waren Schlafmangel, eine Verschlechterung der körperlichen Gesundheit und eine allgemein geringere Gesamtzufriedenheit im Berufs- und Privatleben. 76 % der Befragten kamen zu dem Schluss, dass ihr Unternehmen mehr zum Schutz der psychischen Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tun sollte.
Arbeitsunfähigkeit aufgrund psychischer Erkrankungen so hoch wie noch nie
Diese Aussage unterstreicht auch der Psychreport der DAK, der einen Anstieg von Krankschreibungen wegen psychischer Erkrankungen im Zeitraum von 2011 bis 2021 um 41 % aufzeigt. Ein Krankheitsausfall aufgrund psychischer Beschwerden dauerte im Jahr 2021 im Schnitt 39,2 Tage – auch dieser Wert lang noch nie höher. Die häufigsten Gründe waren dem Bericht zufolge Depressionen, Anpassungs- und Angststörungen. Für die Studie wurden die Daten von über 2,4 Millionen Versicherten der DAK herangezogen, die sich zum Zeitpunkt der Auswertung in einem Beschäftigungsverhältnis befanden.
Gleichzeitig ist allerdings auch festzuhalten, dass sich der Gesamtkrankenstand während der Corona-Pandemie insgesamt nur marginal verändert hat – von 4,1 % aus dem Jahr 2020 auf 4,0 % im Jahr 2021. Hier ist sogar ein leichter Rückgang zu erkennen, was unter anderem auch auf die allgemeinen Kontaktbeschränkungen im öffentlichen-, Berufs- und Privatleben zurückzuführen ist. Diese Maßnahmen führten dazu, dass beispielsweise Erkrankungen des Atmungssystems mit grippalen oder Erkältungssymptomen verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 29 % zurückgegangen sind.
Berufsunfähigkeit aufgrund psychischer Belastungen am Arbeitsplatz
Aktuelle Daten der Debeka Versicherung zeigen auf, dass psychische Erkrankungen mit weitem Abstand die Hauptursache für Berufsunfähigkeit sind. Im Jahr 2021 waren es 40,6 % der Erwerbstätigen, bei denen eine Berufsunfähigkeit aufgrund psychischer Belastungen diagnostiziert worden war. Im Jahr 1996 war der Anteil noch nicht einmal halb so hoch.
Doch was können Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber gegen diesen Trend unternehmen? Für jeden Unternehmer sollte es ein Ziel sein, gesunde und zufriedene Mitarbeitende zu beschäftigen. Wie teuer der Arbeitsausfall eines Mitarbeitenden in Ihrem Betrieb tatsächlich werden kann, können Sie mit unserem Tool schnell selbst errechnen. Die Abfrage dauert nur eine Minute und kann beliebig oft durchgespielt werden. Die von Ihnen eingegebenen Daten werden von uns nicht gespeichert und dienen ausschließlich zu Ihrer Information. Probieren Sie es gerne einmal aus.
Wie sollten Unternehmen auf die zunehmend hohen psychischen Belastungen reagieren?
Seit 2013 ist es gesetzlich geregelt, dass alle Betriebe in Deutschland eine regelmäßige Gefährdungsbeurteilung am Arbeitsplatz vollziehen. Dies betrifft sowohl die körperliche als auch die psychische Versehrtheit der Angestellten. „Doch gerade einmal knapp 50 % aller Betriebe führen diese umfassende Gefährdungsbeurteilung durch.“, so Markus Hofmann vom DGB. „Und die Tendenz ist rückläufig. Und auf der anderen Seite haben wir in den letzten zwanzig Jahren beobachten müssen, dass die Kontrollbehörden, die Arbeitsschutzbehörden überhaupt nicht mehr die Kapazitäten haben, dem nachzugehen.“
Auf jeden Fall ist es ratsam für einen Betrieb, selbst tätig zu werden. Gesunde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind immer ein echter Vorteil für ein Unternehmen. Denn Fehlzeiten und Krankheitstage verursachen bundesweit Gesamtausfallkosten in Höhe von über 200 Milliarden Euro jährlich.
Eine Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz ist – einmal abgesehen von der gesetzlichen Pflicht – ein wichtiges Instrument, um mögliche Gefährdungen am Arbeitsplatz frühzeitig zu erkennen, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen und Gefährdungspotentiale weitestgehend einzuschränken. Wenn Sie weitere Informationen zu diesem komplexen Thema benötigen, kontaktieren Sie gerne unsere Fachkräfte für Arbeitssicherheit für ein erstes Gespräch. Als Dienstleistungsunternehmen für die betriebliche Sicherheit haben wir seit 22 Jahren immer praxisnahe Lösungen für alle Branchen, damit auch Sie weiterhin in Ihrem Betrieb Einfach. Sicher. Arbeiten. können.